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Weißbuch der Provinzkommunikation: Gütersloh, die Double Down Stadt
#Gütersloh, 20. Oktober 2025
In Gütersloh scheint es ein ungeschriebenes Gesetz zu geben: Wer jemandem etwas antut – sei es eine Beleidigung, eine Demütigung, ein klarer Rechtsverstoß, eine Straftat – der ist noch lange nicht am Ende. Das eigentliche #Schauspiel beginnt erst, wenn man sich wehrt. Oder genauer: wenn man überhaupt reagiert. Selbst das bloße #Benennen des Geschehens genügt, um den Reflex auszulösen, der in dieser Stadt so verlässlich ist wie das Sonntagsläuten der #Kirchenglocken.
Dann folgt das, was Psychologen »#Double #Down« nennen: #Verdopplung der #Aggression. Keine #Einsicht, kein #Innehalten – stattdessen #Trotz, #Projektion, #Täter #Opfer #Umkehr. Man könnte meinen, es handle sich um eine #regionale #Kulturtechnik. Ein Reflex, der sich über Jahrzehnte in Verwaltung, Vereinen und sozialen Milieus verfestigt hat: Die eigene #Schuld verleugnen, die #Verantwortung verschieben, den #Kritiker dämonisieren.
Das Tabu der Reaktion
In dieser #Kultur ist #Schweigen die höchste #Tugend. Wer schweigt, gehört dazu; wer redet, gefährdet die Ordnung. Nicht die Tat selbst wird als destruktiv empfunden, sondern das Sprechen darüber. Das Schweigen erhält die Fassade, das Wort zerstört sie. So wird jede Form von Wahrnehmung – jede Regung, jede emotionale oder rationale Reaktion – als potenzielle Bedrohung verstanden.
Man darf also alles tun – solange niemand reagiert. Das System funktioniert nur, solange die Opfer stumm bleiben. Wer den Mund aufmacht, wird nicht gehört, sondern markiert.
Was ist ein »Double Down«?
Der Begriff stammt ursprünglich aus dem #Glücksspiel: Wer beim #Blackjack »double down« sagt, verdoppelt seinen Einsatz – im vollen Bewusstsein, dass das Risiko steigt. Übertragen auf das soziale Verhalten beschreibt er die Tendenz, bei #Widerstand oder #Kritik nicht nachzugeben, sondern die falsche Position zu verstärken.
Das Double Down ist die Weigerung zur Selbstkorrektur. Es ist die #Flucht nach vorn, wenn die eigene Schuld sichtbar wird. Statt Verantwortung zu übernehmen, wird die Realität verzerrt, der Kritiker attackiert, das Umfeld manipuliert. Die Energie, die eigentlich zur Reflexion dienen sollte, wird in die Aufrechterhaltung der eigenen Unschuld investiert.
#Psychologie der #Provinz
Das Double Down gedeiht in Milieus, in denen das Gesicht wichtiger ist als das Gewissen. In der Provinz ist das soziale Kapital begrenzt: Man kennt sich, man braucht sich, man meidet den Konflikt. Kritik wird nicht als Chance zur Verbesserung verstanden, sondern als Verrat an der Gemeinschaft. Wer Missstände benennt, stellt die Spielregeln infrage – und damit das System selbst.
Hier entsteht ein kollektiver Abwehrmechanismus, der tief in die Psyche der lokalen Gesellschaft eingewoben ist. Er dient dazu, den sozialen Frieden zu simulieren, während die Konflikte unter der Oberfläche schwelen. Wahrheit wird zur Störung, Ehrlichkeit zur Provokation.
Der Mechanismus der Täter Opfer Umkehr
Das Double Down ist selten allein. Es zieht seine Energie aus einem verwandten Prinzip: der Täter Opfer Umkehr. Wenn ein Opfer reagiert, wird es sofort als Täter markiert – als »aggressiv«, »überempfindlich« oder »nicht mehr tragbar«. Die Täter inszenieren sich als Angegriffene, als die wahren Leidtragenden, die »nur ihre Ruhe wollen«. Diese Rollenverschiebung sichert ihnen die moralische Oberhand und verhindert jeden Diskurs über Verantwortung.
So entsteht eine paradoxe Logik: Wer schweigt, verliert. Wer spricht, verliert doppelt.
Das stille #Drama
In dieser Atmosphäre verkehrt sich #Moral ins Gegenteil. Anstand bedeutet, nichts zu sagen. #Loyalität heißt, wegzusehen. #Verantwortung wird zur #Störung. Und während nach außen alles geordnet wirkt, herrscht im Innern ein permanenter Zustand emotionaler Alarmbereitschaft. Jeder weiß, dass das Gleichgewicht nur hält, solange keiner den Spiegel hebt.
Das Double Down ist also nicht nur eine individuelle Schwäche, sondern ein kulturelles Selbstschutzsystem. Es bewahrt den äußeren Frieden, indem es den inneren zerstört.
Gütersloh, die Double Down Stadt – ein Ort, an dem das Wegsehen zur Bürgerpflicht und das Nachtreten zur Tugend geworden ist. Ein Ort, an dem man nicht einmal Widerstand leisten muss, um Feind zu werden. Es genügt, zu sehen, was ist.
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