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#Agentur für #Arbeit Bielefeld: »Ich möchte mein Leben gut gestalten«
#Bielefeld, 21. Oktober 2025
Narmin Jafarova kam vor zweieinhalb Jahren aus #Aserbeidschan nach #Deutschland. Zum 1. November 2025 startet sie eine #Ausbildung zur #Pflegefachfrau im #Rheinland.
»Ich versuche immer zu sprechen, das ist das Wichtigste«, findet Narmin Jafarova. Und das kann sie schon sehr gut – vor allem, da sie vor zweieinhalb Jahren nach Deutschland kam, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Neben ihrer Muttersprache Aserbaidschanisch spricht sie auch #Russisch. Heute sagt Jafarova: »Deutsch ist schwerer als Russisch. Im Russischen gibt es nur Endungen, im Deutschen Artikel und Endungen.«
In Deutschland angekommen ging es für sie zunächst nach Bochum, nach drei Monaten nach Essen, nach weiteren drei Monaten nach #Wickede und schließlich nach #Rietberg – immer in spezielle Unterkünfte für Geflüchtete. Dabei hatte sie ihren heute 16 Jährigen Sohn. »Ich habe in jeder Unterkunft in unserem Zimmer mit Büchern Deutsch gelernt. In Wickede bin ich in einen Deutschkurs gekommen und dort hatte ich eine ganz tolle Lehrerin«, so Jafarova. Auch den Integrationskurs, den sie »Leben und Arbeiten in Deutschland« nennt, hatte sie schnell absolviert. Und so verwundert es nicht, dass Narmin Jafarovas erster Satz nach dem Umzug nach Rietberg lautete: »Ich möchte gern sofort einen weiteren Deutschkurs machen.« Das war ihr wichtig. »Ich wusste noch nicht, wo ich wohnen werde, aber ich wollte unbedingt den Deutschkurs fortsetzen«, so Jafarova.
In Aserbaidschan hat Jafarova 16 Jahre als medizinische #Laborantin gearbeitet. »Ich habe die klinischen Tests gemacht, zum Beispiel für die Schilddrüse, und diese anschließend mit den Menschen besprochen«, so die 45 Jährige. Dabei habe ihr die Arbeit mit den Menschen immer am besten gefallen. In Aserbaidschan hatte sie ehrenamtlich auch mit autistischen Kindern gearbeitet und überlegt, ob sie in Deutschland hieran anknüpfen könne.
Und so landete Narmin Jafarova in der Arbeitsvermittlung der Agentur für Arbeit bei Ksenija Dridger. Sie gehört zu einem speziellen Team, das in den Arbeitsagenturen Bielefeld und Gütersloh den Fokus auf Menschen legt, die nach Deutschland gezogen sind und die zum Beispiel wegen der Sprachbarriere besondere Unterstützung benötigen. »Im Februar 2024 war Frau Jafarova nach ihrem Umzug nach Rietberg das erste Mal bei uns. Im Fokus stand der Spracherwerb, aber sie wurde auch zu Weiterbildungen beraten«, so Dridger. Denn es gab zwei Probleme: der Bachelorabschluss aus Aserbaidschan war noch nicht anerkannt. »Und zudem gibt es bei uns in der Region einfach keine Stellen für medizinische Laboranten. Denn kaum eine Arztpraxis hat noch eigene Labore«, so Dridger. Stattdessen rückte in der Beratung – weil Jafarova am liebsten mit Menschen arbeitet – die Ausbildung zur #Pflegefachfrau in den Fokus. Allerdings bedeutete die fehlende Anerkennung zunächst weiter zu warten. Doch Narmin Jafarova wollte nicht warten: sie suchte sich eigenständig zwei Praktikumsplätze, war dafür in #Berlin und in #Düsseldorf. »Und beide Arbeitgeber haben ihr die Ausbildung angeboten«, sagt Arbeitsvermittlerin Dridger begeistert, während Narmin Jafarova nur bescheiden lächelt.
Inzwischen war auch der Bachelorabschluss anerkannt. »Das war wichtig, denn für die Ausbildung zur Pflegefachfrau ist ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt. Da der #Bachelor höherwertig ist, wurde er angerechnet«, so Arbeitsvermittlerin Ksenija Dridger. Und weil medizinische Laboranten kaum gesucht werden, fördert die Agentur für Arbeit nun die Ausbildung zur Pflegefachfrau. So ist Narmin Jafarova nach Zustimmung der Ausländerbehörde mit ihrem Sohn erneut umgezogen: nach Hilden ins Rheinland. Aufgrund eines früheren Starttermins zum 1. November entschied sie sich für das Krankenhaus in Düsseldorf. Und auch eine Schule für ihren Sohn hat Narmin Jafarova schon gefunden. Nur die Arbeitserlaubnis der Ausländerbehörde Hilden fehlt noch. Aber die kommt hoffentlich auch noch rechtzeitig.
Ein besonderes Highlight für Narmin Jafarova war die Verabschiedung ihres Sohnes im Gymnasium in Rietberg. »Die Lehrer dort haben mir gesagt, dass er ein guter Schüler und gut erzogen ist und dass sie traurig sind, dass er geht. Ich möchte mein Leben gut gestalten, auch für ihn. Das hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin«, so Jafarova.
»Ich finde es bemerkenswert, dass Frau Jafarova das alles allein gestemmt hat, mit Kind, ohne Familie, ohne Freunde und bis zur Ausbildung auch ohne finanzielle Unterstützung durch die Arbeitsagentur. Nur die Fahrtkosten nach Berlin und Düsseldorf haben wir bisher übernommen, das war’s. Sie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, was alles möglich ist, wenn man will«, sagt Dridger lächelnd. Und ergänzt: »Ich freue mich immer, wenn meine Beratungen ein so schönes Ende nehmen.«
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